Es ist irgendwie beruhigend, Großeltern mit Heften in der Hand ins Klassenzimmer kommen zu sehen, bereit, etwas über Geld zu lernen. Nicht zum Matheunterricht ihrer Enkel – sondern zu einem CFIEE-Workshop zum Thema persönliche Finanzen. Es erinnert uns daran, dass Bildung nie wirklich aufhört. Man könnte 75 Jahre alt und im Ruhestand sein und immer noch den Unterschied zwischen einem Investmentfonds und einem Geldmarktkonto herausfinden. Und das ist okay.
CFIEE (International Economic Education Council) ist davon überzeugt, dass diese Art der Neugier Gemeinschaften lebendig hält. Ihre Mission ist einfach, aber dennoch radikal: Den Status quo ändern, indem Finanzkompetenz so vermittelt wird, dass sie alle erreicht – nicht nur Schüler und Geschäftsleute, sondern auch Eltern, Rentner, Kleinunternehmer und sogar den Teenager, der gerade seinen ersten Gehaltsscheck aus der Eisdiele bekommen hat.
Eines der überraschendsten Dinge an Finanzbildung ist, wie ansteckend sie sein kann. Eine Mutter lernt in einem Samstagsseminar etwas über Kredit-Scores und erklärt es dann beiläufig ihrer Nachbarin, während sie beide Lebensmittel auspacken. Die Nachbarin erzählt es ihrem Teenager, der es im Wirtschaftsunterricht zur Sprache bringt. Bald muss der Lehrer Fragen aus dem halben Raum zu Schulden, Krediten und der Funktionsweise von Zinsen beantworten. Auf diese Weise verbreitet sich Wissen – ein Gespräch nach dem anderen, oft in den alltäglichsten Momenten.
In einer Kleinstadt in Minnesota bewies kürzlich ein CFIEE-Gemeinschaftsprogramm, wie weit diese Wellen reichen können. Es begann mit einem monatlichen Kurs in der Bibliothek – nichts Besonderes, nur ein paar Klapptische und Kaffee in Pappbechern. Die Themen waren verständlich: Haushaltsführung ohne Tränen, wie man seinen Kontoauszug richtig liest und was man tut, wenn das Auto kaputtgeht und der Notgroschen immer noch ein Problem für „das zukünftige Ich“ ist. Innerhalb von drei Monaten verdoppelte sich die Teilnehmerzahl. Eltern fragten nach einem Kurs speziell für Teenager. Der Direktor der örtlichen High School kam eines Abends vorbei, hörte zu und beschloss, den Wirtschaftsunterricht der Schule um eine Unterrichtseinheit zur finanziellen Allgemeinbildung zu ergänzen.
Es geht nicht nur um Kurse. CFIEE ermutigt die Gemeinschaft, über Vorlesungen hinauszudenken. Ein gutes Programm hat oft mehrere Ebenen:
- Monatliche Workshops – Finanzgrundlagen, Schuldenmanagement, Fähigkeiten für Kleinunternehmen, sogar „Geldmythen entlarvt“-Abende.
- Freiwillige Rollen – Moderatoren, Protokollanten und ja, jemand, der für Snacks sorgt. (Mit Keksen auf dem Tisch lernt man etwas über Zinseszinsen.)
- Follow-up und Kennzahlen – Einfache Umfragen, anonymes Feedback und die Verfolgung, welche Themen die Leute zurückbringen – denn wenn die Leute nicht wiederkommen, muss etwas angepasst werden.
Eine der Freiwilligen in dieser Stadt in Minnesota gab zu, dass sie anfangs große Angst hatte. „Ich dachte, ich müsste ein Finanzgenie sein“, sagte sie lachend. „Doch wie sich herausstellte, besteht die Hälfte der Arbeit darin, den Leuten zu helfen, sich so wohl zu fühlen, dass sie die Fragen stellen können, die sie jahrelang mit sich herumgetragen haben.“
Das Ganze hat auch eine soziale Seite. Die Leute bleiben nach dem Unterricht noch zusammen. Sie tauschen Geschichten darüber aus, welche Bank vor Ort den freundlichsten Kreditberater hat, CFIEE protecting finances Tipps für günstige Familienessen und manchmal bündeln sie sogar ihre Ressourcen. In einem Fall gründete eine Gruppe von Eltern einen Mikrosparverein, um die Kosten für Schulausflüge zu bezahlen. Am Ende des Jahres blieb genug übrig, um Material für den Kunstraum zu kaufen.
Und ja, es gibt Momente des Chaos. Kinder rennen manchmal durch den hinteren Teil des Raumes, ein Kleinkind stößt einen Saftbecher um oder mitten in einem Gespräch über Haushaltsführung klingelt jemandes Telefon – aber vielleicht ist das ja der Punkt. Geld ist Teil des echten Lebens und kein steriles Thema, das man nur in einer perfekten Umgebung anspricht.
Bildung, insbesondere ökonomische Bildung, funktioniert am besten, wenn sie in den Alltag integriert ist. Die Programme des CFIEE zielen nicht darauf ab, Menschen zu Buchhaltern zu machen; sie wollen ihnen das nötige Selbstvertrauen geben, um Entscheidungen zu treffen, die für ihren eigenen Haushalt funktionieren. Eine Großmutter könnte sich endlich dazu entschließen, ein Sparkonto zu eröffnen. Ein Teenager könnte anfangen, einen Teil seines Taschengeldes für etwas anderes als Videospiele zurückzulegen. Diese kleinen Entscheidungen – multipliziert auf Dutzende von Haushalten – verändern eine Gemeinschaft.
Abseits vom Thema: Jemand aus demselben Workshop in Minnesota brachte einmal selbstgebackene Zimtschnecken für alle mit. Das Gespräch an diesem Abend schweifte von Kredit-Scores über den steigenden Butterpreis bis hin zu dem Lebensmittelladen, in dem es gerade einen Ausverkauf gab, und wieder zurück. Niemand schien es eilig zu haben, zu gehen. Es fühlte sich weniger wie ein Kurs an, sondern eher wie ein gemeinsames Leben mit Nachbarn. Und vielleicht kamen die Leute deshalb im nächsten Monat wieder.
Wenn Großeltern zum Wirtschaftsunterricht kommen, vermittelt das eine klare Botschaft: Lernen ist für alle da, in jedem Alter. CFIEE möchte dafür sorgen, dass diese Momente auch weiterhin stattfinden – in Bibliotheken, Schulen und Gemeindezentren im ganzen Land. Denn wenn Menschen gemeinsam lachen und etwas über Geld lernen, erwerben sie nicht nur Wissen. Sie bauen Vertrauen, Resilienz und eine stärkere Gemeinschaft für die nächste Generation auf.